Sinkende Umsätze, schwächere Kundenfrequenzen und Online-Shopping machen dem Grenchner Gewerbe und Detailhandel schwer zu schaffen. Ebenfalls zu kämpfen hat das Grenchner Gastgewerbe. Der Ausbruch der Corona-Pandemie und deren Aus- und Nachwirkungen, haben die Situation noch verschärft. Eine rasche Rückkehr zur «Normalität» ist noch nicht absehbar. Mit anderen Worten: Die Zeit drängt und es besteht unbestritten Handlungsbedarf, das Grenchner Gewerbe nach Möglichkeit zu unterstützen.
Es wäre dem Image der Stadt abträglich, wenn Ladengeschäfte und Gastrobetriebe wegen schlechter Umsatzzahlen und unnötig erschwerten Rahmenbedingungen schliessen müssten. Die Möglichkeiten der Stadt, das Gewerbe und den Detailhandel zu unterstützen, sind zwar beschränkt, aber es gibt einzelne Massnahmen, die in der Kompetenz der Stadt liegen. Eine dieser Massnahmen, ist die Tarifgestaltung bei den Parkgebühren.
Der Stadtpräsident wird ersucht, das Parkplatzreglement mit der Bestimmung zu ergänzen, dass die Gebührenpflicht für Parkplätze und Parkfelder, die mittels Parkuhren, Ticketautomaten und dergleichen bewirtschaftet werden, für die ersten 30 Minuten entfällt und dem Gemeinderat zur Genehmigung vorzulegen. Abschliessend wird die Gemeindeversammlung darüber zu befinden haben.
Mit der Einführung einer angemessenen Gratisparkzeit, beweist die Stadt, dass sie gewillt ist, eine aktive Standort- und Zentrumsförderung zu betreiben und den von Corona gebeutelten Grenchner Ladengeschäften und Gewerbebetrieben, auch in naher Zukunft beizustehen. Mehr Einkäufe bedeuten mehr Umsätze, mehr Umsätze bedeutet mehr Arbeitsplätze, mehr Arbeitsplätze bringen auch mehr Steuererträge.
Zudem verschwinden die bestehenden Verzerrungen zwischen den Parkkosten im Parkhaus des Grossverteilers - die erste Stunde ist dort bekanntlich gratis - und auf den Parkplätzen vor den einzelnen Grenchner Detailhandelsgeschäften bis zu einem gewissen Grad.
2540 Grenchen, 30.06.2020
Robert Gerber