Der Stadtpräsident wird ersucht, dem Gemeinderat rasch möglichst eine Vorlage vorzulegen, welche die Realisierung der geplanten Fussgängerverbindung zwischen der Eschenstrasse und der Schlachthausstrasse und eine verbesserte Anbindung des Quartiers an das Busnetz zum Inhalt hat.
Begründung:
Im Jahre 2009 behandelte der Gemeinderat eine Vorlage mit dem Titel „Optimierung Busangebot Grenchen“. Stichworte wie Neuerschliessungen, Fahrplanverdichtungen auf diversen Strecken, Netzanpassungen mit Routenoptimierung, Ausdehnung der Betriebszeiten am Samstag und Sonntag waren die Schwerpunkte. Im Eichholzquartier atmete man auf und man erhoffte sich Verbesserungen bezüglich der Anbindung ans Busnetz. Ernüchterung machte sich breit, als die Gemeinderatskommission beschloss, die Buslinie 13 (ins Eichholz und nach Staad) Ende 2009 einzustellen. Es regte sich Widerstand und in der Bevölkerung machte sich Unverständnis breit. Das Optimierungskonzept sollte nun plötzlich nur noch für die „grossen“ Quartiere gelten und die Schlagworte Neuerschliessungen und Fahrplanverdichtungen schienen plötzlich vergessen.
Im Januar 2010 forderte die «Gruppe für eine bessere Anbindung des Quartiers ans Busnetz» in einer Petition, die rasche Realisierung einer Fussgängerverbindung zwischen Eschnstrasse und Schlachthausstrasse, um so den Bewohnerinnen und Bewohner des Gebiets Erlenstrasse, Eschenstrasse und Lötschbergweg, zu einer vernünftigen Anbindung ans Busnetz zu verhelfen.
Am 18. Mai 2010 behandelte der Gemeinderat die Petition (GRB Nr. 2377). Die gewünschte Fussgängerverbindung, so der Stadtbaumeister, käme auf der öffentlichen Parzelle GB 90395 zu liegen und sei Bestandteil des seit 5. Juli 2001 rechtsgültigen Erschliessungsplanes Schlachthaus-/Unterführungsstrasse, Teilstück West. Es liege ein planerisch detailliertes Treppenprojekt vor, es könnte mit einem geringen Aufwand zur Ausführungsreife gebracht werden. Als reiner Fuss- und Verbindungsweg zwischen zwei parallel verlaufenden Strassenzügen komme ihm keine Erschliessungsfunktion zu. Die Erstellung würde keine Perimeterbeiträge auslösen. Weiter sei die Verbindung im Verzeichnis der Strassenkategorien (Strassenkategorienplan vom 27.02.2001) als öffentlicher Treppen-/Fussweg aufgeführt. Es seien somit alle erforderlichen planungsrechtlichen Grundlagen vorhanden, um den Weg zu realisieren. Notwendig bleibe eine Baupublikation.
Das Begehren stiess im Gemeinderat nicht auf Widerstand. Im Gegenteil, alle Fraktionen befürworteten die rasche Realisierung des „schubladisierten“ Projektes und zeigten sich erstaunt, dass diese sinnvolle und eigentlich überfällige Sache nicht schon längst in Angriff genommen worden sei. Die Ratsmitglieder zeigten sich erstaunt, dass das Projekt pfannenfertig in der Schublade liege und es zur Umsetzung anscheinend eine Petition brauche.
Konsterniert stellten die Petitionäre nach viereinhalb Jahren (2014!) in einem Brief an den Gemeinderat fest, dass die Fussgängerverbindung bis dato nicht realisiert wurde und anscheinend erneut in einer Schublade verschwunden ist.
Ob sich etwas und was sich in der Zwischenzeit in dieser Angelegenheit getan hat, ist den Petitionären und den Quartierbewohnerinnen und -bewohnern bis heute nicht bekannt. In diesem Quartier sind eine stattliche Anzahl ältere Bewohnerinnen und Bewohner daheim, die auf eine angemessene Anbindung an den öffentlichen Verkehr angewiesen sind.
Quintessenz: Es ist an der Zeit, diese Pendenz aufzuarbeiten und die Fussgängerverbindung und die bessere Anbindung des Quartiers an das Busnetz zu realisieren!
2540 Grenchen, 25. August 2020
Robert Gerber (FDP.Die Liberalen)